Beispiele
Hier finden Sie eine Auswahl von Beispielen, die kürzlich von akkreditierten MMS-Mobilitätsberater:innen erstellt wurden, mit detaillierten Informationen und Umsetzungshilfen.
Mobilitätsmanagement im Nidum, Sempach
In einem beschaulichen Wohnquartier in der Gemeinde Sempach befindet sich die Siedlung Nidum. Das Mobilitätsangebot umfasst Parkplätze für Autos (1 PP pro Wohnung) sowie Abstellplätze für Motorräder und Velos in der Tiefgarage und im Aussenraum.
Innovativ ist die arealeigene Mobilitätsstation, welche verschiedene Sharing-Fahrzeuge am Standort zum Ausleihen bereithält. Was in urbanen Räumen besser bekannt ist, ist für eine ländlich geprägte Umgebung wie Sempach neuartig. Als Anreiz für die Nutzung erhalten die Bewohnenden Guthaben für die Nutzung der Sharing-Fahrzeuge gutgeschrieben. Autofreie Haushalte erhalten dies nicht nur bei Einzug, sondern jährlich als Mobilitätspaket. Zusätzlich enthält dies auch einen Gutschein für den Kauf von öV-Abos.
Blickfeld
Das Blickfeld in Horw ist eine traditionsreiche Institution in der Agglomeration Luzern. Ausgehend von einem Blindenheim bietet die Institution heute Menschen mit Sehbehinderung und anderen körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen sowie alten, pflegebedürftigen Menschen ein Zuhause und geschützte Arbeitsplätze. Die Mitarbeitenden kommen grossmehrheitlich aus der nahen Umgebung. Dies bietet eine ideale Voraussetzung für eine vielfältige, nachhaltige Mobilität. So wurde im Frühjahr 2023 ein Mobilitätsmanagement eingeführt. Mit jährlichen finanziellen Mobilitätsbeiträgen, der Möglichkeit zum Bezug eines Job-E-Bikes sowie klaren Parkregelungen wird die Anreise mit nachhaltigen Verkehrsmitteln gefördert.
Spitäler der Region la Côte
Die Spitäler der Region la Côte (Ensemble Hospitalier de la Côte, EHC) beschlossen im Rahmen der Erweiterung des Spitalstandorts in Morges Massnahmen zur Parkplatzbewirtschaftung für Mitarbeitende und Besucher:innen. Die Einführung eines standortübergreifenden Mobilitätskonzepts ermöglichte es, die Veränderungen zu begleiten und die Mitarbeitenden zu unterstützen, ihre Mobilitätsgewohnheiten entsprechend anzupassen. Das Mobilitätskonzept umfasst unter anderem finanzielle Anreize für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, des Velos und für das Zufussgehen, die Verteilung von Parkbewilligungen, die Bereitstellung von Firmenvelos und die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs für Fahrten zwischen den Standorten.
Uhrenmanufaktur G&F Châtelain
Im Rahmen der Entwicklung ihrer Aktivitäten sah sich der Uhrenhersteller G&F Châtelain mit Mobilitätsproblemen konfrontiert, insbesondere mit der Verfügbarkeit von Auto-Parkplätzen. Neue Mitarbeitende, der Mangel an Parkplätzen und der Wunsch, sich für die Umwelt zu engagieren, veranlassten das Unternehmen, ein Mobilitätskonzept zu erstellen. Die Umsetzung dieses Konzepts mit Parkplatzbewirtschaftung, finanzieller Unterstützung für nachhaltige Verkehrsmittel, Vorteilen für Fahrgemeinschaften und einem Shuttle-Service ermöglichte es, die Erreichbarkeit des Standorts zu verbessern und die Mitarbeitenden zu einem Umstieg auf nachhaltigere Verkehrsmittel zu bewegen.
Bikecoin-Kampagne zur Förderung des Velofahrens in der Stadt Locarno
Die Stadt Locarno engagiert sich stark für die Förderung der aktiven und nachhaltigen Mobilität. In den Jahren 2022 und 2023 führte sie ein neues Anreizmodell ein, das vom Bundesamt für Energie und dem Klimafonds Lugano Süd unterstützt wurde. Über einen Zeitraum von zwei Jahren organisierte sie jeweils von April bis Oktober zwei Bikecoin-Kampagnen mit dem Ziel, die Nutzung des Velos für den Arbeitsweg zu fördern, und zwar durch einen monäteren Anreiz und ein Anreizprogramm für Unternehmen.
IBSA (Institut Biochimique SA)
Nachhaltigkeit und Innovation sind wichtige Werte für IBSA. Mit der Umsetzung eines betrieblichen Mobilitätskonzepts, das ständig aktualisiert wird und mit der Realisierung der Quartierplanung bis 2035 verbunden ist, soll die Mobilität der Mitarbeitenden immer nachhaltiger werden. IBSA hat eine eigene App eingeführt zur Organisation von Shuttle-Diensten, Massnahmen zur Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel und der aktiven und geteilten Mobilität sowie für ein neues Parkplatzmanagement für die Mitarbeitenden.
Mobilitätsmanagement im Ziegeleipark, Horw/Kriens
Auf der Gemeindegrenze zwischen Horw und Kriens bei der alten Ziegelei wurde 2023 mit dem Ziegeleipark eine neue Wohn- und Gewerbesiedlung bezogen. Direkt am Bahnhof Horw gelegen befinden sich 207 Wohnungen, wovon rund 20% speziell für Studierende ausgelegt sind. Dieses Angebot bezieht sich auf den nahe gelegenen Campus Horw, wo heute die Hochschule Luzern angesiedelt ist und zukünftig auch die pädagogische Hochschule ihren Standort haben wird. Die Überbauung wurde von der Immobilienanlagestiftung Turidomus realisiert.
Capital Group, Genf (GE)
Als Folge des Entscheides, die beiden Genfer Büros im Stadtzentrum zusammenzulegen, beschloss die Capital Group, ein Mobilitätskonzept zu erarbeiten. Damit soll der motorisierte Pendlerverkehr vermieden und alternative Verkehrsmittel gefördert werden, denn der neue Standort bietet nur wenige Parkplätze. Die Besonderheit dieses Mobilitätskonzepts ist, dass ein Budget für nachhaltige Mobilitätsformen eingeführt wurde. Dieses ermöglicht den Mitarbeitenden eine grosse Flexibilität.
Viseca Payment Services SA
Nachhaltigkeit und Innovation sind Leitwerte für Viseca Payment Services SA. Mit der Umsetzung eines betrieblichen Mobilitätskonzepts, das laufend aktualisiert wird, soll die Mobilität der Mitarbeitenden nachhaltiger werden. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den benachbarten Unternehmen wird ein Shuttle-Service als Anschluss an den öffentlichen Verkehr angeboten. Ausserdem hat das Unternehmen gezielte Massnahmen zur Förderung der aktiven Mobilität und des öffentlichen Verkehrs eingeführt. Ein neues Management der Parkplätze für Mitarbeitende ist in Bearbeitung.
Mobilitätsmanagement im Matteo-Areal in Kriens-Mattenhof
Die Wohn- und Gewerbeüberbauung Matteo liegt direkt an der S-Bahnstation Kriens-Mattenhof im Entwicklungsschwerpunkt LuzernSüd. Um einen autofreien Lebensstil zu ermöglichen, erhalten die Mietenden je nach Grösse der Wohnung jährlich unterschiedliche Beiträge für öV, Sharing-Angebote und Veloservice. Ein externer Mobilitätsprovider kümmert sich um die Bereitstellung des Mobilitätsangebots, das Management der Mobilitätspakete und um die Kommunikation mit den Mietenden. Das Mobiltätsmanagement ist erfolgreich: Im Konzept wurde ursprünglich von 36% autofreien Haushalte ausgegangen. 2022 waren es bereits über 50%.